Gold- und Silberpreise: Ende der Hausse oder vorübergehende Kurskorrektur?

Von Marko Mähner – Veröffentlicht: 7. Oktober 2020

Nach einer aufsehenerregenden Rally haben die Gold- und Silberpreise seit dem Hoch Anfang August circa 10 Prozent nachgegeben. Wie geht es weiter? Kommt jetzt der große Abschwung? Oder geht es bald wieder aufwärts? Ich habe eine Vermutung. 

 

Gold- und Silberpreise im Abschwung

Nachdem Gold und Silber seit Mitte März mehrere Monate lang eine spektakuläre Rally hingelegt hatten, fielen die Preise seit August wieder deutlich unter das Jahresrekordniveau. Die große Frage für Anleger: Ist das schon das Ende der Hausse? Oder haben wir es nur mit einer kurzen Verschnaufpause nach einem starken Anstieg zu tun? So viel vorweg: Ich bin kein Wahrsager und kann Ihnen daher auch keine sichere Antwort auf diese Frage liefern. In meinen Augen gibt es aber durchaus eine starke Tendenz, wie sich der Gold- und Silberkurs mittelfristig entwickeln dürfte.

 

Wesentliche Faktoren bleiben unverändert

So haben sich die wesentlichen Faktoren, die für die im zweiten Quartal stark angestiegenen Gold- und Silberpreise hauptverantwortlich gewesen sein dürften, nicht verändert. Ausführlich beschrieben habe ich diese bereits in meinem Beitrag „Gold- und Silber-Rally: Jetzt verkaufen und Gewinne mitnehmen?“. An dieser Stelle soll daher eine kurze Zusammenfassung genügen.

 

Gold – der sichere Hafen

In Krisenzeiten gilt Gold Anlegern seit jeher als sicherer Hafen. Die noch immer wütende Corona-Pandemie, die – pünktlich zum Herbst – auch hierzulande wieder an Dynamik zu gewinnen scheint, spielt mit all ihren Unsicherheiten dem Goldkurs daher tendenziell in die Hände. Gleiches gilt für die weiterhin ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken, die die Ängste vor Inflation schüren. Im Zusammenspiel mit der Null- und möglichen Negativzinspolitik bleibt das Gold-Investment zum Kaufkrafterhalt damit besonders attraktiv.

 

Silber behält sein volles Potenzial

Wie Gold behält natürlich auch Silber seine, wenngleich deutlich schwächere, Sichere-Hafen-Rolle. Das Potenzial des Industriemetalls, das für zahlreiche Zukunftstechnologien und insbesondere für die Energiewende unverzichtbar ist, bleibt nach wie vor groß. Mehr zum Thema Silber lesen Sie im Artikel „Quo vadis, Silberpreis? Eine Analyse“.

 

Fazit: Kursrückgang vermutlich nur eine Korrektur

Meine Prognose lautet daher: Bei den aktuellen Kursrückgängen handelt es sich lediglich um eine Korrektur. Ob der Boden schon erreicht ist, kann ich nicht sagen. Ich gehe aber davon aus, dass die Kurse in absehbarer Zeit wieder nach oben gehen. Selbst das im Juli erreichte historische Allzeithoch von Gold könnte dann wieder fallen. Eine Vermutung, mit der ich nicht allein dastehe. Die Bank of America hat bereits vor Monaten die Marke von 3.000 US-Dollar pro Feinunze als Kursziel für Ende 2022 ausgerufen.

 

Danke an Marko Mähner, GF GranValora GmbH & Co. KG, auf deren Seite dieser Artikel zuerst erschien

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